Bild Wasserblasen   [von Dipl.-Psych. Ellen Bahr und  Dipl.-Psych. Claudia Hesse Psychologische Psychotherapeutinnen in Köln]
Hypnotherapie und imaginative Verfahren

Hypnotherapie und imaginative Verfahren

Die meisten Menschen haben eine ungefähre Vorstellung von Hypnose und fast jeder hat auch eine bestimmte Meinung über ihren Wert. Die einen halten Hypnose für „völligen Humbug“, während andere große Erwartungen in ihre Möglichkeiten setzen. Deshalb sollen hier Informationen darüber gegeben werden, was Hypnose ist (auch was sie nicht ist), was in Hypnose möglich sein kann und in welchen Bereichen sie in unserer Praxis angewendet wird.

Zur Definition von Hypnose
Hypnose wird definiert als ein Bewusstseinszustand, in dem die logisch-analytische Denkweise reduziert und die tieferen Ebenen des Unbewußten aktiviert werden. Eine hypnotische Trance ist ein Zustand der „fokussierten (gelenkten) Aufmerksamkeit“, in dem Sie weder wach sind noch schlafen. In einem Trancezustand „denken“ wir mehr in Bildern, aktivieren wir unsere kreativen Ressourcen und lassen Vorstellungen und Fantasien auf allen Sinneskanälen in den Vordergrund treten, ohne sie direkt bewerten zu müssen.

In Hypnose sind Sie sich Ihrer selbst und der Vorgänge während der Hypnosesitzung bewusst und können sich hinterher an alles erinnern. Viele Patienten beschreiben den hypnotischen Zustand als einen veränderten Bewußtseinszustand, „wie kurz vor dem Einschlafen“. Die Aufmerksamkeit ist auf die „innere Realität“ gerichtet, während die Umwelt, die „äußere Realität“ in den Hintergurnd tritt.

Show- bzw. Bühnenhypnose (oder was Hypnose nicht ist)
In der Regel erscheint dem Laien Hypnose als ein Zustand, der durch eine besondere Gabe des Hypnotiseurs herbeigeführt wird, in dem der Hypnotisierte wie ein Roboter willenlos Befehle ausführt und dabei auch Leistungen vollbringt (wie beispielsweise Steigerung der muskulären Belastbarkeit), die jemandem sonst nicht möglich sind und an die er sich – wieder zurück im Wachzustand – nicht mehr erinnern kann. Dieses Bild von Hypnose entnimmt die Öffentlichkeit den Sensationsberichten über hypnotische Phänomene bzw. den Darstellungen von Bühnenhypnose in den Medien. Leider zeichnen derartige Berichte nicht nur ein falsches Bild von Hypnose, sondern wecken auch unrealistische Erwartungen über Dauer und Verlauf einer Hypnosetherapie.

Hypnosetherapie und ihre Anwendungsbereiche
Hypnosetherapie kann als älteste Psychotherapieform bezeichnet werden. Hypnotische Rituale zu Heilzwecken lassen sich bis weit in die Frühgeschichte der Menschheit zurückverfolgen. Hypnose gehört mit zu den therapeutischen Verfahren, deren Effektivität in wissenschaftlichen Untersuchungen gut nachgewiesen ist.

Anwendungsbereiche

  • Chronische Schmerzen (Linderung der Schmerzen, Veränderung der Schmerzwahrnehmung)
  • Ängste und Phobien (eine angstauslösende Situation in der „inneren Realität“ angstfrei oder mit deutlich geringerer Angst bestehen)
  • Unerwünschte Verhaltensgewohnheiten, wie Nägelkauen, Tics, Rauchen, übermäßiges Essen
  • Depressionen
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • Bearbeitung von Traumata, posttraumatischem Stress
  • Schmerzkontrolle in der zahnärztlichen Praxis (in Kooperation mit zahnärztlichen Kollegen)

Imaginative Verfahren und Visualisierungstechniken

Dies umschreibt Techniken, die ebenfalls die Vorstellungskraft unseres Gehirns nutzen, um beispielsweise Stress zu bewältigen oder das eigene Potential auszuschöpfen, indem wir uns bewusst wohltuende Bilder vorstellen, um somit eine bevorstehende schwierige Situationen besser zu bewältigen.

Sie können Imaginationen und Visualisierungen nutzen, um sich einen Ort in sich selbst zu schaffen, an dem Sie sich wohlfühlen. Dadurch werden ebenfalls körperliche Prozesse wie Atmung, Herzfrequenz und Blutdruck positiv beeinflusst.

Weiterführende Literatur für Klientinnen und Klienten

Bärbel & Walter Bongartz (1992). Hypnose. Wie sie wirkt und wem sie hilft. Rowohlt

Janet Fricker, John Butler (2004). Geheime Künste: Hypnotherapie. Evergreen

Arnold Lazarus (2006). Innenbilder. Leben Lernen, Klett-Cotta

Weiterführende Fachliteratur

Bärbel & Walter Bongartz (1998). Hypnosetherapie. Hogrefe

Agnes Kaiser-Rekkas (1998). Klinische Hypnose und Hypnotherapie. Carl Auer

Burkhard Peter (2006). Einführung in die Hynotherapie. Carl Auer

D. Revenstorf & R. Zeyer (2002). Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Springer

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